Die Turner gehörten mit zu den ersten Abteilungen (früher Sektionen) der 1951 gegründeten Hochschulsportgemeinschaft Wissenschaft Deutsche Hochschule für Körperkultur (HSG Wissenschaft DHfK). Das Sportangebot und die Wettkämpfe waren erst vor allem für die Sportstudenten vorgesehen. Mit dem Neubau des heutigen Sportkomplexes in der Jahnallee öffnete sich der Verein auch für allgemeine Sportgruppen und den Kinder- und Jugendbereich. So fanden 1959 die Altersturner und 1965 Kindersportgruppen (später das Trainingszentrum Mitte, Turnen männlich) ihre sportliche Heimstätte. Mit den gesellschaftlichen Veränderungen 1989/90 erhielt die ins Vereinsregister eingetragene HSG DHfK Leipzig e. V. (1990) auf dem Universitätsgelände die Möglichkeit weiterhin auch im Turnen (Gerätturnen und Altersturnen) Sport zu organisieren.
Die Abteilung öffnete sich nun auch für den weiblichen Kinder- und Jugendbereich. In den folgenden Jahren entwickelte sie sich von anfangs 18 Turnern und zwei Trainern zu eine große Kinder- und Jugendabteilung. Im männlichen Bereich erhielt der Verein aufgrund der sportlichen Erfolge 1991 den Status eines Talentstützpunktes. Dieser existierte bis zur Auflösung des Landesstützpunktes Gerätturnen beim SC DHfK Leipzig im Jahre 2004. Auch im weiblichen Bereich war unser Verein von 1998 bis 2004 Talentstützpunkt und die Aerobicturnerinnen (sie gehörten 2000 bis 2005 zur Abteilung) konnten in dieser Zeit im Talentstützpunkt trainieren.
Viele gute Turnerinnen und Turner wählten den Weg zu den Landesstützpunkten (TuG Leipzig und SC DHfK Leipzig) oder sie setzten ihre sportliche Laufbahn in anderen Sportarten erfolgreich fort. Beispiele dafür sind:
Tina Jentsch (Kunstturnen wbl.), Deutsche Vizemeisterin 2004, Deutsche Studentenmeisterin 2010
Josephin Wulff (Kunstturnen wbl.), Teilnahme Deutsche Meisterschaften
Sebastian Faust (Kunstturnen ml.), Teilnahme Deutsche Meisterschaften
Karl-Richard Hennebach (Schwimmen), Deutscher Jahrgangsmeister 2009 und 2010, Teilnahme Jugendeuropameisterschaft 2010
Ramon Klenz (Schwimmen), Deutscher Meister 2017/2018/2019, Teilnahme Europameisterschaft 2019
Emil-Johann Hennebach (Judo), Deutscher Meister 2016, Teilnahme Europacup
Philipp Mackeldey (Judo), Teilnahme Deutsche Meisterschaft
Marie Branser (Judo), mehrfache Medaillengewinnerin bei Deutschen Meisterschaften, 3. bei Europameisterschaften 2014
Aniko Gerschau, Christin Mackeldey, Julia Wappler, Isabell Kahmann, Dana Pöschel (Sportaerobic), mehrfache Deutsche Meister, Teilnehmer an Welt- und Europameisterschaften
Stefan Rudolph (Wasserspringen), Deutscher Vizemeister 2008 und 2009, Teilnehmer Olympische Spiele 2008 und Weltmeisterschaft 2009
Anja Drotleff (Bahnradsport), 3. Deutsche Meisterschaft 2006 und EM-Teilnahme 2007
Viele setzten bzw. setzen aber auch ihre erfolgreiche turnerische Laufbahn in unserem Verein bis zum Seniorenbereich fort. Beispiele dafür:
Ingeborg Kaatz (†2010), Deutsche Seniorenmeisterin 2000, Deutsche Vizeseniorenmeisterin 2002, 2003, 2005, 2007
Rosemarie Scheel, Deutsche Seniorenmeisterin 2002, 2003, 2004, 2007, 2008, 2015, Deutsche Vizeseniorenmeisterin 2019, 3. Platz DSENM 2004
Christine Görlitz, Deutsche Seniorenmeisterin 2001, Deutsche Vizeseniorenmeisterin 2002, 2005, 2018, 3. Platz DSENM 2007, 2015
Dr. Klaus Knoll, Deutscher Vizeseniorenmeister 2007
Ramona Lupa, Deutsche Vizeseniorenmeisterin 2013, 3. Platz DSENM 2012,
Dana Bienias, 3. Platz Deutsche Seniorenmeisterschaft 2018, 2019
Marek Schmidt, Deutscher Seniorenmeister 2019
Auch in die Auswahlmannschaften Sachsens wurden unsere Seniorenturner berufen und turnten erfolgreich:
B. Merino, G. Dohmann, M. Balke, M. Schmidt, 1. Platz 2019
A. Gerschau, M. Quinteros, 2. Platz 2018
R. Lupa, Ch. Görlitz, R. Scheel, 3. Platz 2017 und 2012
Dr. K. Knoll, 2. Platz 2011
P. Hertzsch, B. Taubenhain, R. Lupa, 3. Platz 2015
Literatur-/Quellenangaben:
Lothar Kalb, Walter Renner: Mitarbeit in der HSG – integraler Bestandteil des Studiums. In: Deutsche Hochschule für Körperkultur Leipzig 1950-1990 von Gerhard Lehmann (Hrsg.). Aachen 2007, S. 210-217.
Stefan Schulz: Die große Unbekannte. Die HSG DHfK Leipzig e. V. ist einer der größten Vereine Sachsens. In: Sportakus. Die Zeitschrift der Sportwissenschaftlichen Fakultät Leipzig Nr. 6/2010, S. 54-55.
Karsten Schumann (Hrsg.): DHfK. Leipzig 1950-1990. Chronologie einer weltbekannten Sporthochschule und das abrupte Ende ihrer Geschichte. Köln 2003, S. 21-22, 30.
Vereinsregister des Amtsgerichts Leipzig: Wiedergabe des aktuellen Registerinhalts, Abruf vom 06.01.2021. Nummer des Vereins: VR 433.